Immer JETZT ist der ideale Moment

Die Sache mit dem Schweinehund…ALLES BEGINNT IM GEIST

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Jeder könnte sich für eine auf von Liebe und Wertschätzung getragen Beziehung zu sich selbst und seinem Körper entscheiden und unmittelbar jetzt in diesem Moment damit beginnen, diese Absicht auch umzusetzen.

Dazu müssen wir weder sportlich sein, noch perfekte Formen haben. Wir müssen auch keine außergewöhnliche Veranlagung haben oder gar ein Genie sein. Gerade wenn bereits so einiges oder vielleicht auch eher massiv vieles aus dem Ruder gelaufen sein sollte, können wir trotzdem sofort damit beginnen, offen für einen ganz einfachen Denkansatz zu sein…

Es geht um diesen zunächst völlig banalen Gedanken, überhaupt Mensch sein zu dürfen.

Was soll daran denn schon prickelnd sein?

Folgende Überlegung: Einem Neugeborenen sind Namen und Bewertungen und jeder Vergleich, jede Idee von gut und schlecht, richtig und falsch völlig fremd. Es handelt in den ersten Lebensjahren ausschließlich aus purer Lust und Neugier. Es ist auf einer einzigartigen Entdeckungsreise. In dieser Zeit verschalten sich jeder Minute unzählige neue Nervengeflechte in seinem Gehirn, einfach weil es beginnt, seine eigenen Händchen und Füße zu entdecken.

Diesen uns allen angeborenen Entdeckergeist gilt es zurückzuerobern. Diese völlig in sich selbst versunkene Begeisterung des Kleinkindes könnte uns wieder zum Beispiel werden. Für ein Kind ist es faszinierend, wenn es ihm gelingt, die ersten Schritte ganz alleine zu laufen und es nimmt dabei auch in seinem ganzen Jubel und Überschwang in Kauf, dass es ab und an hinfällt. Nie käme es auf die Idee nicht wieder aufstehen zu können. Es hat ja gerade vorher erfahren, wie sich Stehen und Laufen anfühlt. So entdeckt es jeden Tag ein Stückchen mehr und entwickelt Vertrauen in seinem Können

Für uns wird es dann einfach irgendwann zur Selbstverständlichkeit, das alles zu können….

…genau so lange, bis wir dann irgendwann und oftmals völlig überrascht feststellen, dass wir diese Fähigkeiten unseres Körpers, uns zu bewegen, zu balancieren, zu rennen und zu springen, zu tanzen und auf dem Boden im Schneidersitz zu sitzen und auch noch Freude daran haben, ganz einfach auf unserem Weg durch den Alltag vergessen und verloren haben.

Schon so viele Jahre beobachte ich als Trainerin die vielen Menschen sich so schwerfällig bewegen. Menschen kommen nicht in Kurse weil sie Angst vor koordinativen Bewegungen haben oder Übungen auf dem Boden; sich die Blamage ersparen wollen und die Peinlichkeit nicht mehr aufstehen zu können. Andere bemerken erst, dass die Knie- und Hüftgelenke streiken, wenn sie mit ihren Enkeln auf dem Teppich spielen wollen…

Wozu dieser Ansatz?

Einzig unsere eigene Absicht, ein neues „besseres“ lebendigeres, elastischeres, kraftvolleres Körpergefühl haben zu wollen, wird uns wirklich auf die Beine bringen. Wir leben in einer vertrauten Sicherheitszone. Alles was wir in unserem normalen Alltag an körperlichen Fähigkeiten brauchen, beherrschen wir in dieser Zone automatisch. Fahrrad fahren haben wir als Kind gelernt. Die Bewegungen laufen automatisiert und unbewusst. Trotzdem fühlen wir uns anfangs etwas unsicher, wenn wir nach langen Wintermonaten zum ersten Mal wieder aufsteigen. Um unserer körperlichen Ressourcen jedoch dauerhaft erhalten zu können, braucht es weit mehr, als diese beschränkten Bewegungsradien. Wenn wir nicht ab und zu auf den Boden gehen, baut unser Körper die Kraft in den Muskeln ab. Er passt sich einfach unserem Alltagsverhalten an. Wenn unser Hüftgelenk immer nur im 90 Grad Winkel auf Stühlen verweilt, kann es irgendwann keinen Schneidersitz mehr.

Nicht wichtig?

Doch! Es hat auf Dauer etwas mit der Gesundheit unserer Hüft- und Kniegelenke zu tun. Kein Problem? Künstliche Gelenke sind ja mittlerweile ein Routine-Eingriff? Einzig alleine DEINE Entscheidung.

Oder (d)eine neue Motivation und Inspiration ab sofort damit zu beginnen mit anderen Augen auf diese Geschenke des Lebens zu schauen. Die Gewohnheitszone ist wichtig für unser Sicherheitsgefühl, aber nur das Vertrauen und der tiefe Wunsch, diese Zone auf Dauer in ihren Grenzen weit zu halten, wird uns auf die Beine bringen.

Genieße einzigartige Bewegungsqualitäten und all die genialen Fähigkeiten deines Körpers. Genieße Erfüllung, Stolz, Glück und Freude wenn dir etwas Neues gelungen ist. Genieße aber auch Leichtigkeit, Elastizität und Stärke –  Dank ihm! – Weil du dich entschieden hast, dich zu bewegen. Begreife diese Fähigkeiten als etwas Einmaliges und Besonderes, als die Geschenke des Lebens.

Wir können sie aber natürlich auch gut verpackt in die Abstellkammer schieben. Oder?

Jeder elastische, beschwingte, federnde Schritt führt uns zu dieser besonderen Lebensqualität zurück…wenn wir ihn bewusst gehen. 

Muss uns erst Schmerz und Verletzung darauf aufmerksam machen, was es tatsächlich bedeutet, sich nur mühsam vorwärts bewegen zu können? Dann werden uns die Zusammenhänge bisweilen schlagartig bewusst und eine bis dahin empfundene Normalität plötzlich zu unserem wertvollsten Schatz.

Tipp: Wie wäre es, wenn du dich schon am Morgen mit der gleichen Verzauberung, wie ein Kind sie noch empfindet über deine Zehen und Finger und all deine Gelenke, über jeden Schritt in den Tag freuen könntest? DEINE Zehen und DEINE Finger, niemals? Dann beginne doch einfach jetzt, etwas an eurem Verhältnis zu ändern und zu verschönern. Wie wäre es einfach die Treppe anstatt des Fahrstuhls zu wählen und die Stufen mit einem Gefühl von beschwingt, federnd und kraftvoll zu nehmen?

Jeder schmerzfreie beschwingte Schritt ist Lebensqualität! Danke Körper!

Übrigens: Tanzen lässt unmittelbar extrem viele neue Nervenverschaltungen in unserem Gehirn entstehen…und zwar in JEDEM Alter. Also wieso nicht einfach den Lieblingssong rausholen und abtanzen direkt jetzt auf dem Wohnzimmerteppich mit dem Gefühl von durchtanzten Nächten im Herzen?