Gedankenhygiene

Gedankenhygiene

Gedankenhygiene – Glaubenssätze und Bewusstsein

Manchmal macht es Sinn nicht nur den Körper zu entgiften, sondern auch unseren Gedankenmüll zu entsorgen und krankmachenden Glaubensätze zu beleuchten. Destruktive Gedanken erschöpfen uns oftmals mehr, als körperliche Leistung und Anstrengung es je könnten.

Unser Leben ist das Spiegelbild unserer Gedankenwelt. Wir sind das, was wir denken! Alles ist Kopfsache! Eine mentale Klarheit offenbart uns hingegen ganz neue Wege. Deshalb macht es Sinn den Bereich auch hinter den Kulissen zu beleuchten. Wenn es uns gelingt die Zusammenhänge unserer heutigen Persönlichkeit in den Kontext mit unseren tiefsten Überzeugungen setzen, können wir zunehmend durchschauen, wie stark wir unser „Schicksal“ unbewusst aktiv mitgestalten!” “

Die heutige Gehirnforschung sagt es uns: Wir denken am Tag durchschnittlich 60.000-80.000 Gedanken. Im Schnitt verwendet jedoch ein Mensch lediglich 3 % seiner täglichen Gedanken zum Wohle für sich und andere, 25 % dagegen zum Schaden für sich und andere. Die restlichen 72 % sind sinnloser Kleinkram und sich ständig wiederholende Gedankenschleifen, die einfach nur Energie verzehren.

Kennst du sie auch? Diese Selbstgespräche, in denen du die besten Argumente gegen eine Person hervorbringst, die gar nicht anwesend ist und in einer Situation verweilst, die bereits ganz anders abgelaufen ist?

Es geht jedoch auch nicht um das so häufig genannte “Positive Denken“! Was nützt mir ein Post-It auf meinem Badspiegel, auf dem steht, „ich bin schön“, wenn ich mich noch nie als schön empfunden habe. Geht es nicht eher darum, meine „mich selbst vernichtenden“ Gedanken zunehmend in konstruktive Bahnen lenken zu können? Gedanken über mich denken zu können, hinter denen ich auch wirklich stehen kann? Was bedeutet überhaupt Schönheit? Ein perfektes Makeup, perfekter Körper, perfekter Style, modisches Outfit?

Als ich noch Kind, ungefähr 8 Jahre alt war, ging ich mit meiner Mutter oft in einen nahegelegenen Laden. Wir lebten in München unmittelbar in der Nähe des Tierparks und somit auch in der Nähe der Nobelgegend Grünwald. Es war ein Feinkostgeschäft in dem damals viele reiche Frauen ihre Wocheneinkäufe machten und mit den entsprechenden Sportwägen und teuersten Kleidern vorfuhren. Eine Frau sehe ich heute noch vor mir; ihre Haare waren zerzaust, ihr Rocksaum hatte sich an einer Stelle sogar aufgelöst, trotzdem hatte sie eine Ausstrahlung die mich einfach in den Bann zog. Die Ausstrahlung eines selbstbewussten Menschen, der mit sich selbstzufrieden im Reinen ist und der ein perfektes Makeup und Outfit und eine accurate gestylte Frisur dazu absolut nicht braucht.

Chari-Soma: Dieser Name steht für mein Lebensmotto, dass ich für mich in all den Jahren entdeckt habe. Charismatisch ist ein Mensch dann, wenn er eine Ausstrahlung hat. Diese ensteht nur wenn er in seinem Herzen und im seinen Geist im Gleichklang ist. Charisma entsteht in einen gesunden Geist, in einer erfüllten Seele und in einem lebendigen, vitalen, flexiblen Körper.

Jeder Schritt in eine sinnvolle bereichernde und zuversichtliche Gedankenwelt kann einem Menschen das Leben elementar verschönern und erleichtern. Ein unbewusster Geist bestimmt unser Leben hingegen maßgeblich, aber ohne dass wir es mitbekommen. Wir leiden, weil wir die Dinge auf eine für uns destruktive Weise bewerten. Der Verlust unserer Lebensfreude, die Ursache vieler Krankheiten und Misserfolge haben ihre Ursache vorwiegend im mentalen Bereich.

„Hass fressen Seele und Körper auf“, sagt der Volksmund. Tiefe Emotionen folgen destruktiven Gedanken unmittelbar auf dem Fuß. Diese bestehen aus einem Stoff, der auch heute mit den weitentwickelten Untersuchungsmethoden nicht sichtbar gemacht werden kann. E-Motion ist pure Energie in Bewegung. In diesem Falle jedoch zerstörerisch nach innen, gegen unser eigenes System gerichtet. Immer häufiger weisen inzwischen wissenschaftliche Studien darauf hin, wie sehr die Gedankenwelt die Gefühlswelt eines Menschen prägt. Psychologen wissen, wie sehr depressive Menschen oftmals um die immer gleichen negativen Gedanken kreisen.

Aber was geschieht mit unserem Geist außerhalb einer Therapie-Stunde oder wenn wir gar keinen Therapeuten haben?

Vor ungefähr 25 Jahren habe ich begonnen meine Gedanken aufzuschreiben. Inzwischen ist meine tägliche Gedankenhygiene meine wichtigste Yogapraxis am frühen Morgen beim unverzichtbaren Kaffeegenuss geworden. Es geht nicht darum, was gerade in meinem Leben geschieht, sondern einzig darum WIE ich mich gerade fühle. Es geht darum Wort und Beschreibungen für diese Empfindungen zu finden. Und es geht darum herauszufinden, was ich gerade denke, wie ich mich bewerte, beurteile, Situationen ablehne, andere Menschen verurteile. Es geht um eine ehrliche Bestandsaufnahme. Auch wenn ich im Laufe der Jahre viele Bücher gefüllt habe, geht es oftmals nur um 3 Worte oder einen Satz, ein Bild, einen Spruch…es geht jedoch hauptsächlich um Erkenntnis. Spüre wie du gerade „drauf bist“ und enttarne die Gedanken dahinter…und dann kannst du die Zeiger bewusst neu einstellen. Danke, danke, danke, danke! Ist das Zauberwort dafür. Schreibe es so lange auf, bis dein Empfinden diesem Wort wirklich folgen kann…und ja es gibt so unendlich viel, für was wir dankbar sein können.

Genau hier liegt ein ganz besonderes Potential für dich, dass du dir in dein tägliches Leben holen könntest:

Am Anfang wollte ich wissen, wie der ideale Sonnengruß technisch perfekt ausgeführt werden sollte. Ich übte mich in Kopfstand und Handstand, war immer wieder aufs Neue frustriert, weil ich beim Handstand immer wieder scheiterte, mir sogar eine Zerrung in der Beinrückseite einzog und nicht die Kraft und Beweglichkeit hatte die 99igste Liegestütze in einer Aṣṭāṅga-Yogastunde durchzustehen. Es gelang mir auch nicht mit meinen Beinen zwischen meinen aufgestützten Armen durchzuspringen. Ich verglich mich mit den anderen Übenden und fühlte mich als Trainerin komplett outgesourct, dachte meine Zeit ist vorbei und wollte nach 3 Jahren der Suche und der Versuche komplett aufgeben.

Heute weiß ich welch wundervolle geistige und empfindungsmäßige Bereicherung Yoga uns schenken kann.

1.3 Yoga Sutra Vers 1.2, yogaś-citta-vṛtti-nirodhaḥ.- Yoga ist das zur Ruhe bringen der Gedanken im Geist.

Werde zum ständigen Zeugen und neutralen Betrachter dessen, was du denkst. Nur dann kannst du entscheiden, im nächsten Moment das zu denken, was dich bereichert, erfüllt und zuversichtlich sein lässt.
Stelle deine Gedankenimpulse auf Freude, Leichtigkeit, Wertschätzung und Freundlichkeit um.
Entscheide immer wieder neu welcher Mensch du heute sein möchtest, denken möchtest, fühlen möchtest, wie du deinen Tag erleben möchtest.
Werde Herr deiner Gedanken und Herr deiner Entscheidungen.
Enttarne all das, womit du dich selbst immer wieder nach unten ziehst.

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden zu Worten.
Achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlunge.
Achte auf deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten:
Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter.
Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal. Talmut

Kennen wir sie nicht alle, auf die ein oder andere Weise? Gedanken wie: „Ich bin nicht gut genug.“ „Ich muss das schaffen.“ „Andere können das besser, sind erfolgreicher, schlanker, sportlicher…“

„Der Gedanke ist alles. Der Gedanke ist der Anfang von allem. Und Gedanken lassen sich lenken. Daher ist das Wichtigste: Die Arbeit an den Gedanken“. Leo Tolstoi

Jeder bewusste aber auch unbewusste Gedanke kommt über die Zellmembran in unseren Zellen an. Wir sind bei weitem nicht so von unseren Genen abhängig, wie uns nach wie vor vermittelt wird. Ängste, Stress und Frustration erschöpfen jedoch unser Körpersystem, Zuversicht, Freude und Vertrauen wirken hingegen stärkend. Dieses Wissen ist durch die Forschungen des Zellbiologen Bruce Lipton zwar etabliert, aber weitestgehend unbekannt.

Es gibt viele Möglichkeiten eine tägliche Gedankenhygiene zu fördern. Egal ob wir bereits am Morgen unser geistiges Navi auf Vordermann bringen oder am Abend die Ereignisse des Tages bewusst reflektieren; es entstehen immer wieder neuen Perspektiven und veränderten Blickwinkel. So können wir uns selbst ganz neue ermutigende und motivierende Denkansätze erschaffen. Unterstützende Maßnahmen sind dabei beruhigende und kräftigende Entspannungs- und Atemtechniken, die ich dir gerne vermittle.

Durch Gedankenhygiene fördern wir maßgeblich unsere Resilienzkräfte und somit unsere seelische Widerstandsfähigkeit oder Unverwüstlichkeit und gewissermaßen das Immunsystem unserer Seele.

Die zunehmende Überzeugung, dass wir auf diese Weise maßgeblich Einfluss auf unser Leben haben und den Umständen nicht hilflos ausgeliefert sind, sowie die Freude an eigenverantwortlichen Handlungen, werden somit unsere ständigen Begleiter.

Yogapraxis ermöglicht uns, unsere starken Seiten zu fördern und vermeintlichen Schwächen zu integrieren. So gelingt es uns zunehmen, parallel auch in unserem Alltag unser geistige Zeuge zu sein und auch persönliche Krisenzeiten mit mehr Gelassenheit zu begegnen. Yoga unterstützt uns, die bereichernden Seiten unseres Lebens zu entdecken und immer wieder neu zu beleben.

Yoga ist nur augenscheinlich ein effektives körperliches Training, mit der Zeit wird es für dich noch viel mehr zu einem dich stärkenden Mental-, Bewusstseins- und Emotionaltraining werden.